Religion und Glauben sind ein wichtiger Bestandteil der Identität, des Alltages und des Denkens. Wie gehen wir mit der vorhandenen religiösen Vielfalt der Menschen um? Die Notwendigkeit, sich mehr Wissen über die eigene und andere Religionen anzueignen, wird immer größer. Religionskompetenz ist ein Schlüssel zum Verständnis der Gesellschaft.

Dieses Verständnis braucht die Gesellschaft, brauchen wir, um die Ambivalenz von Religionen zu verdeutlichen. Religionen wurden in allen Zeiten zum Guten gebraucht und zum Schlechten missbraucht. Seit der riesigen Flüchtlingswelle 2015, vergeht kaum ein Tag ohne eine Berichterstattung von Gewalt, Konflikten und Kriegen. Häufig ist die Religion involviert.

Durch die Berufung zur Islambeauftragten des evangelischen Kirchenkreises Münster stellte ich fest, dass großer Handlungsbedarf um das Wissen über andere Religionen und Glaubensgemeinschaften besteht.

„Suche Frieden und jage ihm nach“ (Ps. 34, 15)
Mit dieser Jahreslosung 2019 lud ich gemeinsam mit unserem damaligen Superintendenten Ulf Schlien Akteure des interkulturellen Bereich Münsters zu einem ersten Treffen ein.
Wir erarbeiteten folgende Fragestellungen:

– Welche Vielfalt ist in Münster vorhanden?
– Welche Glaubensgemeinschaften geben den Menschen in Münster Halt und Sicherheit?
– Was macht die unterschiedlichen Glaubensgemeinschaften aus?
– Wofür stehen sie?
– Worin ähneln oder unterscheiden sie sich?
So entstand der Titel unserer Wanderausstellung: „Wer kennt Gott am besten?“

Diese Frage ist eine Provokation (die aber nicht verletzten soll); ein Anlass miteinander ins Gespräch zu kommen; ein Versuch, Inhalte, Gedanken, Ideen, Perspektiven im weiten Feld der Religionen und Glaubensformen darzustellen, Türen und Herzen zu öffnen.

Der plötzliche Tod des Superintendenten Ulf Schlien, die Corona-Pandemie und verschiedene persönliche Gründe der Organisierenden verzögerten den Beginn der Ausstellung.

Die positive Perspektive stets vor Augen, sind wir sehr dankbar, dass die Glaubensgemeinschaften sich unseren Fragen gestellt haben und wir die Vernissage am 26.10.2023 in der Apostelkirche in Münster stattfinden lassen können. Träger der Ausstellung sind der Evangelische Kirchenkreis und in Kooperation das Stadtdekanat in Münster.

Die Ausstellung ist nur ein Anfang. Interessierte Glaubensgemeinschaften können jederzeit dazukommen und die „Kartonberge“ erweitern. Das ist auch ausdrücklicher Wunsch der Organisierenden.

Unsere Vielfalt darstellen, miteinander ins Gespräch kommen, Impulse setzen – ein erstrebenswertes Ziel!

Mein großer Dank gilt den Mitdenkenden und Mitorganisierenden der letzten Jahre – hier in alphabetischer Reihenfolge aufgezählt:

Jörg Allkemper, Fidaa Barhoum, Firas Barhoum, Thomas Ehrenberg, Sharon Fehr, Moritz Gräper, Lion Hildebrandt, Peter Hoerster, Annika Klappert, Marja Kretschmann-Weelink, Hans-Joachim Kulisch, Jean-Gottfried Mutombo, Ismet Nokta, Thomas Nufer, Thomas Oppermann, Heike Plaß, Farnia Rassouli-Leßmann, Sebastian Reimann, Klara Robbers, Ulf Schlien, Carsten Skopp, Friedrich Stahlhut, Frank Thiel, Nicola Tofigh, Jule Weyland

Wir würden uns freuen, wenn wir Ihr Interesse geweckt haben. Im persönlichen Gespräch tauschen wir uns gern mit Ihnen über unsere Wanderausstellung aus. Haben Sie Fragen? Möchten Sie uns Anregungen geben? Bitte, sprechen Sie uns gern an.

Vielen Dank im Namen des Teams der Organisierenden,

Ilja Kryszat