Wer sind wir?
• Wir sind weltliche Humanist*innen.
• Wir sind auch Mitglieder des Humanistischen Verbandes NRW KdöR.
Der Humanistische Verband ist als Weltanschauungsgemeinschaft den Kirchen in der Bundesrepublik gleichgestellt.
• Wir sind bundesweit im Humanistischen Verband zusammengeschlossen.
• Auf europäischer Ebene arbeiten wir zusammen in der EHF (Europäische Humanistische Förderation) mit Sitz in Brüssel. In London sitzt unser Internationaler Verband (Humanists International).
Leitsätze
1. Humanismus setzt sich für Menschenrechte ein.
2. Humanismus bedeutet Toleranz, Meinungsstreit und Kooperation.
3. Humanismus orientiert sich am jeweiligen Wissensstand seiner Zeit.
4. Humanistische Bildung setzt auf kritische Vernunft und soziale wie emotionale Kompetenz.
5. Humanismus bedeutet Sensibilität für das eigene und das Wohlergehen der anderen, für das sinnliche Erleben der Welt und für existenzielle Sinnfragen.
6. Ein Sinn des Lebens kann nur von Menschen selbst bestimmt werden.
7. Humanistischer Eigensinn ist das Bestehen auf persönlicher Urteilskraft gegenüber allen religiösen, wissenschaftlichen oder weltanschaulichen Wahrheitsansprüchen.
Welche Geschichte steht hinter uns? (1)
Humanismus als emanzipatorisches Denken hat eine lange Tradition und begleitet den Menschen seit Jahrtausenden. Griechische Philosophen waren die ersten von denen wir wissen, dass Fragen nach Menschsein, Menschwerdung aufwarfen und systematisch beantworteten. Mit wissenschaftlichen Erkenntnissen in der Renaissance erweiterte sich dieses Denken. Ideen von Selbstbestimmung, Freiheit und Gemeinschaft entstanden und entwickelten sich mit der Aufklärung weiter und bilden die ideengeschichtliche Grundlage des heutigen Humanismus und des Humanistischen Verbandes.
Welche Geschichte steht hinter uns? (2)
Im Vormärz ab ca. 1840 begannen die Humanisten sich zu organisieren: durch Austritt und Abgrenzung entstanden erste freireligiöse Gemeinden, die sich von religiösen und gesellschaftlichen Dogmen befreiten. „Frei sei der Geist — Ohne Zwang der Glaube“. Der Glaube spielte in den Freireligiösen Gemeinden in den folgenden Jahrzehnten immer weniger eine Rolle. Die Jugendweihe und die weltliche Kultur der Freireligiösen Gemeinden sind für viele Menschen attraktiv, auch der Kampf um die Möglichkeit der Feuerbestattung sind in der Arbeiterbewegung und dem aufgeklärten Bürgertum weitverbreitet.
In der Weimarer Republik erlebte die freireligiöse Bewegung einen Höhepunkt, Forderungen wie eine weltliche Schule und Trennung von Kirche und Staat finden große Zustimmung. 1993 entschließen sich mehrere Freireligiöse Landesverbände dazu einen gemeinsamen neuen Verband, den Humanistischen Verband zu gründen.
Was bewegt uns?
Humanismus ist für uns mehr als eine Bildungsbewegung. Humanismus ist eine Geisteshaltung, eine Sicht auf die Welt und positive Vorstellung vom Menschen. Humanismus wird von uns praktisch gedacht.
Wir Humanist*innen des Humanistischen Verbandes Deutschlands bejahen das menschliche Leben. Wir sind von der Möglichkeit der Verbesserung menschlicher Lebensbedingungen durch die Menschen überzeugt. Eine humanere Welt ist möglich. Dafür treten wir leidenschaftlich und gemeinsam ein.
Die humanistische Lebensauffassung setzt die Gleichberechtigung aller Menschen voraus, unabhängig ihrer Herkunft, ihrer Weltanschauung, ihrem Geschlecht oder ihrer sexuellen Identität. Wir unterstützen eine Politik, die Emanzipation und Beteiligung in allen Lebensbereichen ermöglicht.
Selbstbestimmung! Freiheit! Würde! Menschenrechte! Empathie!
Zitat
Das Bewusstsein Gottes ist das Selbstbewusstsein des Menschen.
Die Erkenntnis Gottes ist die Selbsterkenntnis des Menschen.
Ludwig Feuerbach
KERNAUSSAGE
Wir stehen für:
Rationalität, Vernunft und Wissenschaft
Menschlichkeit, Selbstbestimmung und Solidarität
praktischen Humanismus, weltliche Feierkultur und Lebenshilfe
Leben im Diesseits, Miteinander und Füreinander
Wo stehen wir heute?
Die Verwirklichung einer humanen Gesellschaft ist auf vielfältige Weise bedroht:
Fundamentalismus, Rassismus und Nationalismus gefährden das friedliche Zusammenleben. Umweltzerstörung und rücksichtslose Gewinnmaximierung entziehen der Menschheit ihre Lebensgrundlage.
Moderne Informationstechnologien bedrohen Persönlichkeitsrechte. Humanist*innen stellen sich diesen Bedrohungen entgegen und setzen sich ein für eine demokratische Kultur, in der Freiheitsrechte und eine selbstbestimmte Lebensweise gestärkt werden. Sie folgen dabei dem Leitgedanken:
Was nützt den Menschen, der Natur und der freien Gesellschaft und was gefährdet sie?
Bildung ist wesentlicher Bestandteil der Persönlichkeitsentwicklung und eine Voraussetzung, um ein selbstbestimmtes Leben führen zu können. Allen Menschen muss Zugang zu entsprechender Bildung möglich sein, unabhängig von ihren familiären und finanziellen Voraussetzungen. Wir verteidigen das Recht auf Selbstbestimmung bis zum Lebensende. Bei unerträglichen und unheilbaren Krankheitsverläufen ist der Wunsch des Betroffenen nach einem ärztlich assistierten Suizid zu respektieren.
Wo sind wir zu finden?
In vielen Gemeinschaften in NRW, auch im Humanistischen Zentrum in Dortmund.
www.hvd-nrw.de
www.humanismus.de
In Bibliotheken, Theater und Museen des Landes finden sich viele Zeugnisse unserer Weltanschauung.