Hinduismus
Wer sind wir?
Der Hinduismus ist eine der ältesten Religionen der Welt, die ihren Ursprung im indischen Subkontinent hat. Er ist nicht eine Religion im engeren Sinne, sondern eine komplexe Mischung aus spirituellen, kulturellen, philosophischen und rituellen Praktiken. Es gibt keine einzelne Definition oder klare Hierarchie, da der Hinduismus sehr viele verschiedene Strömungen und Traditionen umfasst.
Wofür stehen wir?
Der Hinduismus betont die Vielfalt von Pfaden zur spirituellen Erkenntnis und ist tolerant gegenüber unterschiedlichen Glaubensrichtungen und Praktiken. Er ist eine komplexe und facettenreiche Religionsform, die von den unterschiedlichsten Menschen auf unterschiedliche Weisen gelebt und interpretiert wird.
Welche Geschichte steht hinter uns?
Die frühesten Ursprünge des Hinduismus gehen auf die vedische Zeit zurück, als die Vedas – heilige Schriften mit Hymnen, Gebeten und Ritualen – verfasst wurden. In dieser Zeit (ca. 1500 – 500 v. Chr.) entstanden wichtige religiöse Konzepte wie Karma, Dharma und die Vorstellung der verschiedenen Götter und Göttinnen. Zwischen 200 v. Chr. – 400 n. Chr. entstanden epische Texte wie das „Mahabharata“ und das „Ramayana“, welche bedeutende Geschichten, Mythen und Lehren enthalten. Die Bhagavad Gita, ein Teil des Mahabharata, ist ein zentrales Werk, das philosophische Diskussionen und ethische Fragen behandelt.
Zitate
Jene, die die Weisheit vom Selbst besitzen, betrachten alle Wesen mit einheitlichen Seherblick und hegen für alle gleich viel Liebe, ob die betreffenden Wesen nun spirituell fortgeschritten oder die geringsten unter den Menschen sind. – Bhagavad Gita
Die Seele kann nicht getötet werden. Sie kann weder verbrannt, ver- wundet oder getrocknet werden. Ewig, allgegenwärtig, unvergänglich, unveränderlich, immerwährend ist sie unsterblich. – Bhagavad Gita
Es ist immer gut für den Unwissenden, Bücher zu lesen. Es ist besser, wenn er behält, was er gelesen hat. Es ist noch besser, wenn er es verstanden hat. Aber es ist am besten, wenn er all diese Dinge auch tut und seine Hände zum Handeln benutzt.
Die Wurzel aller Sünde ist die Gier. – Mahabharata
Der Leitsatz des Hinduismus?
Der Hinduismus hat keinen festgelegten einheitlichen Leitsatz wie andere Religionen. Aufgrund der Vielfalt an philosophischen Ansichten, spirituellen Praktiken und Traditionen gibt es keine einzelne Aussage, die den gesamten Glauben zusammenfasst. Stattdessen sind die Prinzipien und Lehren des Hinduismus in einer breiten Palette von heiligen Texten, Schriften und philosophischen Werken erhalten.
Wo stehen wir heute?
Der Hinduismus ist hauptsächlich präsent in Indien, Nepal, Bangladesh, Sri Lanka und Bhutan, aber auch in der globalen Diaspora.
Indien ist das Ursprungsland des Hinduismus und beherbergt die größte hinduistische Bevölkerung der Welt. Er prägt das soziale, kulturelle und religiöse Leben des Landes stark. Viele bedeutende Tempel, Pilgerstätten und spirituelle Zentren befinden sich dort.
Der Hinduismus steht heute vor etlichen Herausforderungen, darunter religiöse Spannungen, politische Auseinandersetzungen und Fragen der sozialen Gerechtigkeit.
KERNASPEKTE 1
Brahman – wird oft als das allumfassende Göttliche oder die kosmische Realität im Hinduismus betrachtet. Es steht für das Ewige, das Unveränderliche, das sich in allem manifestiert.
Dharma – rechtes Handeln, die moralische Ordnung und Pflicht in allen Lebensbereichen.
Karma – jede unserer Handlungen hat Konsequenzen, die sich über viele Leben erstrecken können. Wir glauben an die Wiedergeburt, bei der die Seele in einem neuen Körper wiedergeboren wird, basierend auf dem Karma vergangener Leben.
Moksha – Befreiung von der Wiedergeburt und dem Kreislauf von Geburt und Tod, indem man das Ego überwindet und eine Einheit mit dem Göttlichen erreicht.
KERNASPEKTE 2
Göttinnen und Götter – repräsentieren unzählige Aspekte des Heiligen. Brahma, Vishnu und Shiva sind dabei zentrale Gottheiten.
Atman – das individuelle Selbst oder die Seele. Eine zentrale Idee im Hinduismus ist, dass Atman und Brahman eins sind. Die spirituelle Suche zielt darauf ab, diese Einheit zu erkennen. Vedische Schriften – darunter die Vedas und die Upanishaden, heilige Texte, die philosophische Ideen, Rituale und spirituelle Lehren enthalten.
Puja – Verehrung der Göttinnen und Göttern durch eine Vielzahl von Gebeten, Opfergaben und Ritualen, um die Beziehung zu ihnen zu pflegen.
Ahimsa – Gewaltlosigkeit und Mitgefühl sind ein wichtiger ethischer Grundsatz.
